Hodenhochstand

Die Entwicklung des Hodens findet beim ungeborenen Knaben im Bereich des Bauchraumes statt. Kurz vor der Geburt kommt es zu einer Wanderung des Hodens aus dem Bauchraum in den Hodensack. Bei dieser Wanderung kann es jedoch vereinfacht gesagt zum “Steckenbleiben” oder “Falschwandern” des Hodens kommen, sodass dieser nicht im Hodensack zu liegen kommt.

Da bei einem reifen Neugeborenen dieser Prozess auch noch in den ersten 6 Lebensmonaten stattfinden kann, ist eine Therapie vor diesem Zeitraum nicht notwendig. Ab dem sechsten Lebensmonat ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Hoden von alleine in seine richtige Position wandert. Hier wird derzeit eine Therapie vor Abschluss des ersten Lebensjahres empfohlen. Oft ist jedoch der Muskelreflex, welcher den Hoden bei Kälte oder Tastreizen von außen zum Körper zieht, so stark ausgeprägt, dass für den ungeübten Untersucher diese nicht behandlungsbedürftige Form, der sogenannte “Pendelhoden” schwierig zu erkennen ist.

Hier bringt eine Untersuchung durch einen erfahrenen Kinderchirurgen Klarheit, denn in diesen Fällen wird von einem operativen Eingriff abgeraten. Je nach Lage des Hodens ergeben sich beim behandlungswürdigen Hodenhochstand verschiedene Therapieoptionen. Ist der Hoden im Bereich der Leiste tastbar, kann dieser meist durch einen Zugang in der Leiste und im Bereich des Hodensacks an die richtige Stelle verlagert werden. Wenn ein oder beide Hoden gänzlich nicht tast- oder mit dem Ultraschall in der Leiste darstellbar sind, sollten weitere Untersuchungen und gegebenenfalls eine Bauchspiegelung durchgeführt werden.

Schematische Darstellung unterschiedlicher Formen des Maldescensus testis. A Pendelhoden, B Gleithoden, C Leistenhoden, D suprafasziale Hodenektopie (andere seltenere Lagevarianten der Hodenektopie nicht mit abgebildet), E Bauchhoden; bräunlich ist der innere und äußere Leistenring dargestellt (© W. Krois)

Weiterführende Informationen:

Hodenhochstand in der kinderchirurgischen Praxis

Der Beitrag erschien in der Ausgabe 2.2019 der Zeitschrift „Arzt+Kind“

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Verstopfung bei Kindern

Yvonne Schroffenegger, Wilfried Krois
Ursachen und Therapien der chronischen Obstipation. Wie du dein Kind understützt – praktische Hilfe für Eltern
Thieme Trias Verlag, 2023, 152 S, 44 Abb. ISBN: 9783432117553
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe für Kinder mit chronischer Verstopfung und Stuhlinkontinenz knopf-im-bauch e.V.

Helping Hands

"Die Kinderchirurgen" betreiben ehrenamtlich den Verein "Helping Hands for Anorectal Malformations International" um mit Hilfe von Spendengeldern die Korrektur von seltenen Fehlbildungen des Anus weltweit zu unterstützen.

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